Wohngebäudeversicherung – warum die Beiträge steigen und wie wir helfen können

Steigende Beiträge in der Wohngebäudeversicherung beschäftigen derzeit viele Hauseigentümer und Vermieter. Für das kommende Jahr zeichnen sich bereits Anpassungen ab, die zahlreiche Versicherungsnehmer betreffen werden.


Wir klären in diesem Blogbeitrag auf, welche Faktoren die Beitragserhöhungen verursachen, welche Auswirkungen sie haben können und wie wir helfen können, eine optimale Wohngebäudeversicherung zu haben.

Was ist eine Wohngebäudeversicherung?

Die Wohngebäudeversicherung schützt Immobilien vor Schäden, die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel entstehen. Häufig werden diese Risiken in einer sogenannten verbundenen Wohngebäudeversicherung zusammengefasst.
Je nach Tarif können zusätzlich Elementarschäden wie Überschwemmung, Rückstau oder Erdbeben mitversichert werden.

Eine zentrale Rolle spielt der gleitende Neuwertfaktor (auch Anpassungsfaktor genannt). Dieser sorgt dafür, dass die Versicherungssumme und die Prämie jährlich an die Entwicklung der Baupreise und Löhne angepasst werden. Grundlage bilden dabei der Baupreisindex und der Tariflohnindex im Baugewerbe.
Der Mechanismus schützt vor Unterversicherung, da im Schadenfall stets die Kosten für den Wiederaufbau zum aktuellen Preisniveau abgedeckt sind.

Warum werden die Beiträge voraussichtlich für das kommende Jahr steigen?

Mehrere wirtschaftliche und klimatische Faktoren führen dazu, dass Versicherer die Prämien anpassen müssen.

a) Steigende Baupreise und Lohnkosten

Die Kosten im Baugewerbe sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen – Materialien, Energie, Transport und Fachlöhne wirken direkt auf die Versicherungsberechnungen.
Der Anpassungsfaktor ergibt sich aus 80 % Baupreisindex und 20 % Tariflohnindex.

Im Jahr 2024 lag der Faktor laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei rund +7,5 %gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 wird hingegen eine moderate Anpassung um etwa 2,5 % erwartet, da sich die Baukostenentwicklung etwas abgeschwächt hat.

b) Höhere Schadenkosten und gestiegene Schadenhäufigkeit

Parallel zu den Baukosten steigen die Aufwendungen für Schadenregulierungen. Reparaturen und Sanierungen sind deutlich teurer geworden.
Hinzu kommt eine Zunahme witterungsbedingter Schäden – insbesondere durch Stürme, Starkregen und Rückstau. Diese Entwicklungen führen zu höheren Rückstellungen und wirken sich auf die Beitragshöhe aus.

c) Belastung durch Naturkatastrophen und Klimarisiken

Der Klimawandel verändert die Risikostruktur in vielen Regionen. Schäden durch Starkregen, Hochwasser oder Hagel treten häufiger auf.
Versicherer reagieren darauf mit neuen Risikobewertungen und regional differenzierten Tarifen. In gefährdeten Gebieten können dadurch deutlich höhere Prämien entstehen.

d) Strategische Anpassungen der Versicherer und Marktbedingungen

Die Versicherungswirtschaft steht unter zunehmendem wirtschaftlichem Druck. Niedrigzinsphasen, gestiegene Rückversicherungskosten und regulatorische Vorgaben führen dazu, dass Versicherer ihre Portfolios gezielt anpassen.
In bestimmten Regionen oder für ältere Gebäude werden Verträge restriktiver geprüft, teils mit höheren Selbstbehalten oder Risikozuschlägen.

Was bedeutet das für bestehende Wohngebäudeversicherungen?

Beispielhafte Berechnung: Bei einer bisherigen Jahresprämie von 1.000 € ergibt sich mit einer Steigerung des Anpassungsfaktors um 2,5 % folgender Wert:

  • Ausgangsprämie 2025: 1.000 €
  • Steigerung: 2,5 %
  • Neuer Beitrag: 1.025 €
  • Zusätzliche marktspezifische Anpassung (+ 3%): 1.056 €

Je nach Schadenquote des Versicherers und regionaler Risikoeinstufung kann die tatsächliche Anpassung variieren.

Sonderkündigungsrecht

Eine Erhöhung im Rahmen des gleitenden Neuwertfaktors begründet kein Sonderkündigungsrecht, da sie vertraglich vorgesehen ist.
Kommt es jedoch zu einer überproportionalen Beitragserhöhung – etwa durch Tarifänderungen oder zusätzliche Risikoanpassungen –, kann innerhalb eines Monats nach Zugang der Mitteilung außerordentlich gekündigt werden.

Risiken einer Unterversicherung

Bleibt die Versicherungssumme unverändert, obwohl Baupreise und Lohnkosten steigen, droht eine Unterversicherung.
Im Schadenfall ersetzt der Versicherer dann nur den Anteil, der dem Verhältnis zwischen Versicherungssumme und tatsächlichem Wiederherstellungswert entspricht. Besonders bei älteren Verträgen sollte regelmäßig geprüft werden, ob die Summenanpassung noch dem tatsächlichen Gebäudewert entspricht.

Terminvereinbarung

Als unabhängiger Versicherungsmakler prüfen wir gerne kostenlos und unverbindlich die bestehende Wohngebäudeversicherung.

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